Bruichladdich
Allgemeine Informationen
Die Bruichladdich Destillerie war lange die am weitesten westlich gelegene Destillerie Schottlands, bis dieser Titel von Kilchoman übernommen wurde. Von 1995 an war Bruichladdich für einige Jahre geschlossen, bevor die Brennerei zum Jahreswechsel 2000/2001 wieder in Betrieb ging. Der unabhängige Abfüller Murray McDavid hat Bruichladdich zusammen mit anderen Investoren, unter anderem Master Distiller Jim McEwan, gekauft und wieder zu neuem Leben erweckt. Im Juli 2012 wurde Bruichladdich für 58 Millionen Pfund an den französischen Spirituosenkonzern Rémy Cointreau verkauft.
Geschichte
Der Bruichladdich-Destillerie drohte lange Zeit der Untergang. Dennoch: Die Rettung scheint gelungen, heute produziert Bruichladdich wieder wie seit 1881. Als westlichste Destillerie auf Islay war Bruichladdich einst von den Brüdern Barnet Harvey gebaut worden: mit einem neuen patentierten Material, das sich "Beton" nennt. Einiges des Original-Equipments aus der Gründerzeit der Islay-Destillerie wird bei Bruichladdich noch immer benutzt.
Die Destillerie wurde in den Monaten vor der Wiedereröffnung grundlegend saniert, erhielt einen neuen Anstrich und kann jetzt wieder produzieren. Die neuen Fässer wurden bereits befüllt und sind auch für Leute, die genug Kleingeld haben, interessant. Denn Bruichladdich verkauft den neuen Whisky auch Fassweise. Die neuen Abfüllungen sind nicht mehr kalt gefiltert (chill filtered) und enthalten deshalb mehr Schwebstoffe. "Back to the roots" scheint das Motto der neuen Bruichladdich-Besitzer zu lauten.
Die Brennerei liegt am Nordufer des Loch Indaal, an dem auch Bowmore zu Hause ist - auf der anderen Seite des Lochs. Das Wasser entspringt in den Hügeln über der Brennerei und fließt durch ein Moor. Bruichladdich wird nicht so sehr vom Rauch zugedeckt und ist deshalb ein guter Whisky, um sich an Islay heranzutasten.
Im Jahr 1975 wurde Bruichladdich erweitert, zuvor nur 1886 umgebaut. Die Brennerei liegt nicht direkt am Meer. Bruichladdich besitzt nur zwei relativ kleine Brennblasen, die nicht sehr hoch und auch nicht eingeschnürt sind. Damit wird ein geschmacklich starker Whisky produziert
Geistiger Kopf der Bruichladdich-Whiskys ist Jim McEwan. Seit Bruichladdich auch stärker getorfte Whiskys herstellt, die Port Charlotte und Octomore genannt werden, nutzt die Destillerie auch alte Lagerhäuser längst verschwundener Brennereien auf Islay. Port Charlotte lagert im Warehouse der Loch Indaal Destillerie im Ort Port Charlotte. Die Loch Indaal Destillerie wurde bereits 1929 geschlossen. Der Octomore-Whisky lagert auf der Farm Octomore, über der Bruichladdich Destillerie. In Octomore wurde in den Jahren 1816 bis 1852 Whisky gebrannt. Das landwirtschaftliche Gut existiert noch heute.
Im Juli 2012 kaufte der französische Konzern Rémy Cointreau die Bruichladdich-Destillerie mit allen Lagerbeständen für 58 Millionen Pfund. Darin enthalten war auch eine Übernahme von rund zehn Millionen Pfund an Schulden.
Tasting Notes
Allgemeine Geschmacksinformationen
Bruichladdich benutzt besondere Brennblasen, die offen und nicht besonders hoch sind. Dadurch wird in der Bruichladdich-Destillerie ein geschmacklich recht starker Islay Malt Whisky produziert. Bruichladdich wird nur wenig getorft und bezieht seinen Geschmack mehr aus der besonderen Form der Pot Stills. Insgesamt hat Bruichladdich - wie auch Ardbeg - zwei Brennblasen.
Im Vergleich zu Laphroaig ist Bruichladdich der reinste Waisenknabe. Zumindest wenn man vom Phenolgehalt des Getränks ausgeht. Bruichladdich nämlich bringt es gerade einmal auf 2 ppm (Teile pro Million), während Laphroaig satte 30 ppm besitzt.
Allerdings wird inzwischen bei Bruichladdich ein noch viel torfigerer und rauchigerer Whisky unter dem Namen Octomore produziert.
Wie alle Whiskys von der Insel Islay bezieht auch Bruichladdich einen Großteil seines Geschmacks aus der Lagerung am Meer. Im Laufe der Jahre finden Salz-, Jod- und Seegeschmack ihren Weg in die Fässer. Allerdings variiert der Gehalt dieser maritimen Einflüsse je nach Fass und Lagerzeit. Inzwischen füllt Bruichladdich eine riesige Menge verschiedener Whiskys ab.
Bruichladdich betreibt eine eigene Flaschenabfüllung, die einzige auf Islay.
20 Jahre alt, 46% vol. Alk.
Farbe Bernstein.
Geruch Voll und reif, tropische Früchte, Eichenholz und etwas Zitrone.
Geschmack Der Geschmack ist einfach großartig mit Anflügen von malziger Süße und trockener Eiche. Ausgewogen aber dennoch lebendig und überraschend fruchtig.
Abgang Samtig und lang mit einer angenehmen Salznote.
Tobermory
Allgemeine Informationen
Früher hieß Tobermory "Ledaig". Dieser alte Name lebt heute noch in einigen Abfüllungen der Whisky-Brennerei weiter. Die Brennerei hält sich wacker - zum Erstaunen einiger Whiskyexperten.
Geschichte
Die Tobermory-Destillerie ist die einzige auf der Insel Mull, westlich vor den schottischen Highlands gelegen. Die Brennerei gehört zu den ältesten in ganz Schottland. Ihre Gebäude stehen mindestens seit 1798. Wahrscheinlich wurde an selber Stelle schon früher Whisky gebrannt.
Allerdings produzierte Tobermory-Ledaig immer nur sehr unregelmäßig. So war die Brennerei fast die ganzen 80-er-Jahre des 20. Jahrhunderts geschlossen. 1990 wurde Tobermory zu neuem Leben erweckt, im Jahr 1993 von Burn Stewart übernommen.
Das Wasser der Destillerie ist sehr torfhaltig, dagegen wird fast nur noch ungetorftes Gerstenmalz verwendet. Die neuen Besitzer wollen für Blends produzieren und sehen kaum Absatzmärkte für stark getorfte Whiskys.
Tasting Notes
Allgemeine Geschmacksinformationen
Die Tobermory-Whiskys sind allgemein recht belebend. Zur malzigen Süße gesellt sich leichter Torfgeschmack. Insgesamt ist Tobermory unbedingt mehr den Highlands als den Inseln zuzuordnen.
Seit 1993 werden wesentlich weichere Malts produziert. Zwar ist das Wasser, das bei Tobermory-Ledaig nach wie vor zur Destillation verwendet wird, sehr torfhaltig, dafür wird das Gerstenmalz ganz ohne Torf produziert. Die Produktion ist seit der Übernahme durch Burn Stewart ganz auf die Zuliefrung zu Blends ausgelegt.
Es gibt noch einige Abfüllungen, die noch unter dem alten Namen der Brennerei, Ledaig, firmieren. Auch extra getorfte Whiskys aus der Tobermory-Destillerie sind im Handel.
Ohne Altersangabe, 40% vol. Alk.
Farbe Volles Gold.
Geruch Sehr leicht mit ein wenig Torf und Süße im Hintergrund.
Geschmack Toffeenoten treten deutlich hervor, der leichte Torfgeruch bleibt auch im Geschmack erhalten. Trockene Malzigkeit.
Abgang Leicht, weich. Almählich süßer werdend.
Macduff
Allgemeine Informationen
Die Macduff-Destillerie, früher manchmal auch Glen Deveron genannt, liegt am Ufer des Flusses Deveron und blickt über die Stadt Banff. Die Destillerie ist noch recht neu, sie wurde erst 1962 von einigen Geschäftsleuten erbaut.
Macduff liefert den Hauptanteil des Whiskys in den Blends von William Lawson. Ausgerechnet die offizielle Single Malt Whisky Abfüllung der Destillerie heißt allerdings nicht Macduff sondern Glen Deveron.
Geschichte
Die Macduff-Destillerie wurde erst im jahr 1962 gegründet. eine Gruppe schottischer Geschäftsleute errichteten die Brennerei bei der Stadt Dufftown am Fluss Glen Deveron. Schon zehn Jahre später wurde die Macduff-Brennerei an William Lawson verkauft.
Dabei lief das Geschäft mit den Whiskys aus der Macduff-Destillerie ganz gut. Die Zahl der Brennkessel (Stills) wurde erstmals im Jahr 1966 erhöht, als eine dritte Still hinzu kam. Schon zwei Jahre später wurde die Zahl der Brennbalsen auf vier erhöht.
1980 schließlich kam william Lawson zur General Beverage Corporation of Luxembourg, die das weltweite Geschäft von Martini & Rossi betreibt, und damit unter die Verwaltung von Bacardi.
Tasting Notes
Allgemeine Geschmacksinformationen
Die Macduff-Whiskys sind seit Gründung der Destillerie 1962 in den Blends von William Lawson vertreten. 1972 wurde die Brennerei von Lawson gekauft - die Whiskys aus der Macduff-Destillerie sind bis heute Bestandteil seiner Blends.
Macduff-Whisky wird von Michael Jackson als "klein und unverkünstelt" bezeichnet - sicher zwei treffende Kernsaussagen zum Glen Deveron. So nämlich heißt die zwölfjährige Standardabfüllung aus der Macduff-Brennerei.
Abfüllungen
12 Jahre alt, Glen Deveron, 40% vol. Alk.
Farbe Goldfarben.
Geruch Ein wenig Sherry, dazu sehr viel süßes Malz, insgesamt recht frisch.
Geschmack Recht viel Malz, sehr rein.
Abgang Trocken (Malz), wärmer werdend.
Caol Ila
Allgemeine Informationen
Die Caol Ila-Destillerie liegt nahe des Hafens Port Askaig (außer Hafen, Bar und Hotel gibt es dort nichts) und kann für sich die beste Wasserversorgung auf der Insel Islay in Anspruch nehmen. Am Sound of Islay gelegen, befindet sich die Brennerer an der Ostküste der Insel. Der Sound of Islay trennt die Inseln Islay und Jura voneinander. Den besten Blick auf die 1846 erbauten Gebäude hat man vom Wasser aus.
Caol Ila gehört zum schottischen Konzern United Distillers & Vinters (UDV). UDV gehört mittlerweile selbst zum Getränke-Multi Diageo.
Geschichte
Die Caol Ila-Destillerie liegt versteckt in einer malerischen Bucht am Sound of Islay, der die Inseln Islay und Jura voneinander trennt. Vor allem vom Wasser aus offenbart sich ein wundervoller Blick auf die Brennerei. "Caol Ila" ist der gälische Name des Sounds of Islay.
Die Brennerei wurde im Jahre 1846 erbaut und bereits 1879 umgebaut. In den 70-er-Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die ganze Brennerei grundlegend renoviert. Heute gehört die Brennerei zum United Distillers & Vintners-Konzern (wie auch Lagavulin, Talisker, Cragganmore und viele andere Destillerien. Caol Ila hat den gleichen Destillerie-Manager wie Lagavulin.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts rückte Caol Ila als bis dato unbekannte Islay-Destillerie mehr in den Mittelpunkt. Der Konzern Diageo als Besitzer besann sich auf seine zweite Islay-Brennerei (nach Lagavulin) und brachte zunächst in der Flora & Fauna-Serie eine offizielle Abfüllung auf den Markt. 2002 folgten dann weitere Whiskys aus der größten Islay-Destillerie.
2011 kündigte Diageo an, rund 3,5 Millionen Pfund in den Ausbau der Kapazitäten bei Caol Ila zu investieren. Die Kapazität der Destillerie sollte damit von bisher jährlich rund 5,7 Millionen Liter Alkohol um 700.000 Liter erhöht werden.
Tasting Notes
Allgemeine Geschmacksinformationen
Die Whiskys aus der Caol Ila-Destillerie werden von ihren Anhängern wegen ihrer Kraft und wegen ihres eigenständigen Charakters gelobt und geschätzt. Tatsächlich benutzt die größte Destillerie auf Islay, versteckt in einer malerischen Bucht am Sound of Islay, ganz besonderes Wasser. Das Wasser für den Brennvorgang stammt aus einem torfigen See in der Nähe der Brennerei und fließt auf seinem Weg dorthin über Felder. Die Brennblasen - recht groß und in Form von alten Petroleumlampen - tragen ihren eigenen Teil zum Geschmack des Caol Ila bei.
Der Whisky von Caol Ila wird nicht nur als Single Malt verkauft oder in Blends gemischt, sondern findet sich auch in einem Vatted Malt, der den Namen "Glen Ila" trägt. In Blends ist Caol Ila hauptsächlich in "Bulloch Lade" vertreten. Dieser Blend wird vor allem aus Schottland exportiert.
Ansonsten war zunächst nur eine offizielle Flora & Fauna-Abfüllung erhältlich, die offenbar nur wenig in Sherryfässern ausgereift wurde. Darauf lassen zumindest Vergleiche mit einigen anderen unabhängigen Abfüllungen schließen. In den vergangenen Monaten kam es jedoch zu einem wahren Islay-Boom auf dem Whisky-Markt. Wohl nicht zuletzt deshalb hat sich der Getränkeriese Diageo auf seine zweite Islay-Destillerie (nach Lagavulin) besonnen und mehrere Single Malt-Abfüllungen auf den Markt gebracht.
In Deutschland sind zunächst nur zwei Versionen erhältlich, eine 12 und eine 18-jährige Abfüllung von Caol Ila. Beide sind dezent rauchig, nicht ganz so stark wie Ardbeg, Laphroaig oder Lagavulin, aber doch recht interessant und ein bisschen auch immer tiefgründig. Allen Caol Ilas ist ein gewisser Hang zu Oliven-Charakter zu eigen. Nach wie vor geht der größte Teil der Caol Ila-Whiskys an die Blendindustrie. Nach Angaben von Manager Billy Stitchell (dessen Groß- und Urgroßvater bereits in der Destillerie gearbeitet haben) werden bei Caol Ila ausschließlich Bourbon-Hogshead-Fässer verwendet.
Abfüllungen
12 Jahre alt, 43% vol. Alk.
Farbe Helles Stroh.
Geruch Zunächst recht frisch nach See, dann tritt der Rauch stärker in den Vordergrund. Mit ein wenig Wasser wie ein Holzfeuer am Strand von Islay.
Geschmack Anfänglich süß, dann rauchiger. Ein wenig olivenartig. Seearomen sind auch im Geschmack zu finden.
Abgang Überraschen rauchig, mittellang.
Clynelish
Allgemeine Informationen
Die Clynelish-Destillerie wurde bereits 1819 gegründet. Die Destillerie liegt im Ort Brora, der bei Anglern wie Golfern gleichermaßen beliebt ist. Brora hieß auch die ursprüngliche Destillerie, neben die 1967 die heutigen Gebäude gesetzt wurden.
Die alte Destillerie wurde wieder in den alten Namen Brora umbenannt und 1975 still gelegt, später wieder eröffnet.
Clynelish gehört zum Konzern United Distillers & Vinters (UDV).
Geschichte
Die Clynelish Destillerie im schottischen Ferienort Brora bestand schon seit 1819. Die heutige Destillerie ging allerdings erst 1969 in Betrieb - damals in neu errichteten Gebäuden.
Der Marquis of Stafford gründete die erste Destillerie in Brora im Jahr 1819. Damals trug die Brennerei den gleichen Namen wie der Ort. Es folgten einige Besitzerwechsel: 1828 James Harper, 1846 George Lawson und 1878 George Lawson & Sons.
James Ainslie & Co. bauten die Clynelish-Destillerie komplett um. John Walker & Sons Ltd. kauften sich 1916 bei der Clynelish-Destillerie ein. Von 1931 bis 1939 stand die Destillerie still. Im Jahr 1969 schließlich wurde die neue Brennerei in Betrieb genommen, die alte Destillerie erhielt den Namen Brora zurück, wurde 1975 still gelegt und später wieder in Betrieb genommen.
Tasting Notes
Allgemeine Geschmacksinformationen
Die Clynelish-Whiskys sind fruchtig und leicht rauchig, andererseits aber auch mit deutlichen Anklängen an das Meer. Insgesamt produziert die Clynelish-Destillerie einen Malt mit Insel-Charakter.
Clynelish benutzt heute ein mittelschwer getorftes Malz, während in der alten Brennerei noch stark getorftes Malz benutzt wurde. Inzwischen wurden die Whiskys von Clynelish in die Classic Malts-Serie aufgenommen.
Abfüllungen
14 Jahre alt, Flora & Fauna, 43% vol. Alk.
Farbe Blasser Goldton.
Geruch Deutliche Seearomen, ein wenig Tang und Torf, typisch Küste.
Geschmack Der Beginn ist recht malzig und süßlich, dann fruchtig-würziger Geschmack, ein wenig See und Salz.
Abgang Langer Gewürz-Nachklang. Frisch.
Abgang Ein würzig-frischer Abgang.
Tamdhu
Allgemeine Informationen
Die Tamdhu-Destillerie war einst das Speyside-Zugpferd bei den Highland Distillers. Inzwischen wurde Tamdhu durch den ungleich erfolgreicheren The Macallan abgelöst.
Seitdem ist Tamdhu recht schnell immer weiter verschwunden. Als Single Malt spielt das einstige Flaggschiff nur noch eine untergeordnete Rolle. Auch in den Blends von Dunhill spielt Tamdhu seit einigen Jahren eine wichtige Rolle.
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Geschichte
Die Tamdhu-Destillerie droht langsm aber sicher in der Versenkung zu verschwinden. Nachdem Highland Distillers die Macallan-Destillerie aufgekauft hatte, verlor Tamdhu seine führende Position als Speyside-Aushängeschild des Konzerns.
1897 errichtet, übernahmen die Highland Distilleries schon zwei Jahre später die Brennerei. Von 1927 an lag die Tamdhu-Destillerie 20 Jahre lang still. Erst 1947 wurde die Brennerei wieder in Betrieb genommen.
Tamdhu verfügt noch über eigen Mälzböden vom Typ "Saladin", die 1954 installiert wurden. 1972 wurde die Zahl der kupfernen Brennblasen von zwei auf vier erhöht, 1975 dann auf sechs. 1976 kam Tamdhu erstmals als Single Malt-Abfüllung auf den Markt. Inzwischen gehört die Destillerie zur Edrington Group.
Tasting Notes
Allgemeine Geschmacksinformationen
Die Tamdhu-Whiskys waren einst das Speyside-Flaggschiff bei Highland Distilleries. Inzwischen hat diese Funktion The Macallan übernommen und ungleich mehr Erfolg als Tamdhu.
Tamdhu wurde erstmals 1976 als Single Malt angefüllt. Heute gibt es neben einigen unabhängigen Abfüllungen nur eine offizielle Version als Single Malt. Diese ist ohne Altersangabe.
Abfüllungen
Ohne Altersangabe, 40% vol. Alk.
Farbe Heller Goldton.
Geruch Ein wenig nach Zitrusfrüchten, ansonsten wie eine Blumenwiese. Anklänge an Getreide.
Geschmack Klar und süß.
Abgang Blumen mit Torf.
Old Pulteney
Allgemeine Informationen
Die Old Pulteney Destillerie ist die nördlichste schottische Festlands-Destillerie. Nur die beiden Brennereien auf den Orkney-Inseln, Highland Park und Scapa, liegen noch weiter nördlich.
Seit Inver House die Brennerei vom Blend-Hersteller Hiram Walker übernommen haben (Old Pulteney war schon immer Bestandteil von Ballantine's) taucht Old Pulteney verstärkt als Single Malt auf. br>
Geschichte
Die Pulteney Destillerie ist die nördlichste schottische Festland-Destillerie. Nördlich von old Pulteney liegen nur noch die beiden Brennereien auf den Orkney-Inseln, Highland Park und Scapa.
Trotz ihrer Lage hoch im unwegsamen Norden und weitab der wirtschaftlichen Zentren Schottlands wurde die Pulteney Brennerei bereits im Jahr 1826 von James Henderson gegründet. Erst 1920, also fast 100 Jahre nach der Gründung, wechselte die Brennerei erstmals den Besitzer: James Watson & Co Ltd. kaufte Pulteney.
Dann allerdings ging es Schlag auf Schlag weiter. 1923 kauften John Dewar’s & Sons Ltd. die Destillerie, nur weitere zwei Jahre später ging Old Pulteney in den Besitz von DLC über. 1930 läutete die Totenglocke über Pulteney, die Brennerei wurde für viele Jahre geschlossen.
Ein gewisser R. Cumming, Anwalt bei Banff, erweckte Old Pulteney 1951 zu neuem Leben. vier Jahre später, 1955, kaufte Hiram Walker die Brennerei, 1959 wurde Pulteney komplett saniert. 1995 übernahmen dann die Inver House Distillers die Brennerei.
Tasting Notes
Allgemeine Geschmacksinformationen
Die Old Pulteney-Whiskys werden vor allem seit der Übernahme der Destillerie durch Inver House Distillers im Jahr 1995 verstärkt als Single Malt Abfüllungen in den Regalen angeboten. Es gab allerdings schon seit vielen Jahren Abfüllungen von Gordon & MacPhail.
Auch in Blends findet sich der Old Pulteney Whisky wieder. So ist er beispielsweise schon immer ein Bestandteil von Ballantine's gewesen.
Old Pulteney verwendet zwar auch Fässer, in denen zuvor Manzaman Sherry lagerte, diese dürften aber nicht grund für die Salzigkeit des Whiskys sein. Vielmehr schlägt sich das Aroma der rauhen Nordsee im Geschmack des Malts nieder.
Die Stadt Wick, in der die Destillerie beheimatet ist, wurde übrigens um 1810 teilweise von Sir William Pulteney als Ideal eines Fischereihafens erbaut.
Farbe: goldfarben Geruch: frisch, trocken, ganz leicht nach Torf und Seeluft
Geschmack: wieder ein wenig torfig, sonst nussig. Süß und salzig zugleich
Abgang: Süß uns salzig. Erdnüsse.
Glenfarclas
Allgemeine Informationen
Die Glenfarclas-Destillerie gehört zu den wirklich großen Whisky-Brennereien Schottlands. In der Speyside gelegen, produziert Glenfarclas hervorragende Malts in vielen verschiedenen Altersstufen.
Derzeit sind ständig sieben offizielle Abfüllungen von Glenfarclas Whiskys erhältlich, darunter eine Abfüllung in Fassstärke (Glenfarclas 105°). Dazu kommen noch viele Sonder-Abfüllungen. Glenfarclas besitzt die größten Pot Stills (Brennblasen) aller schottischen Destillerien.
Geschichte
Die Glenfarclas-Destillerie besitzt die größten aller Brennblasen in der Whiskyregion Speyside. Derzeit sind bei Glenfarclas sechs der kupfernen Stills in Betrieb. Ein Bild von der Größe der Brennblasen kann man sich schon im Hof machen, wo eine ausgemusterte Brennblase steht.
Glenfarclas ist wie die Namen vieler Whisky-Destillerien gälischen Ursprungs und bedeutet "Tal des grünen Grases". Hinter der Destillerie steigen die Hügel zum Ben Rinnes auf, in dem auch das Wasser für die Glenfarclas Destillerie entspringt. Auch die Gerste wird in dieser fruchtbaren Umgebung der Destillerie angebaut.
Die Brennerei wurde im Jahr 1836 etwa eine Meile vom Fluss Spey entfernt errichtet. Seit Robert Hay die Brennerei in Betrieb nahm, wechselte sie nur einmal in all den Jahren ihren Besitzer: Im Iahr 1865 übernahm John Grant die Destillerie. Bis heute gehört Glenfarclas zum Konzern J&G Grant.
Glenfarclas ist einer der erfolgreichsten Single Malt Whiskys überhaupt. So sind derzeit bis zu 16 unterschiedliche offizielle Abfüllungen des Glenfarclas Whiskys im Handel erhältlich. Darunter sind einige Einzeljahrgänge und Abfüllungen in Fassstärke.
Tasting Notes
Allgemeine Geschmacksinformationen
Die Glenfarclas-Whiskys gehören weltweit zu den erfolgreichsten schottischen Single Malts. So haben die Besitzer in den vergangenen Jahren einige zusätzliche Abfüllungen auf den Markt gebracht. Im Handel sind derzeit bis zu 16 offizielle Abfüllungen von Glenfarclas-Whiskys erhältlich. Unabhängige Abfüllungen von Glenfarclas gibt es nur hin und wieder. William Cadenhead hat des öfteren Glenfarclas im Sortiment, auch die Scotch Malt Whisky Society.
Ausgereift wird Glenfarclas Whisky teilweise in frischen Sherryfässern, der Rest des Whiskys lagert in älteren Sherry- und Bourbonfässern. Die Whiskys von Glenfarclas erhalten immer wieder Auszeichnungen.
Unser Tipp: Wenn Sie etwas Besonderes suchen, greifen Sie zum Glenfarclas 105 Cask Strength. Der recht junge Whisky wird in Fassstärke abgefülllt und hat 60% vol. Alk. (105° Proof). Nicht sehr teuer, dafür aber ganz anders als viele "Standard"-Whiskys und ein tolles Geschenk für jemanden, der auch mal was anderes probieren will. Geben Sie im Glas einfach nach Bedarf Wasser zu.
Zehn Jahre alt, 40% vol. Alk.
Farbe Bronzefarben.
Geruch Wieder zielmich einnehmend, voluminös. Dazu ein wenig Rauch mit Sherry-Süße.
Geschmack Entwickelt langsam seine Geschmäcker. Beginnt recht trocken und frisch.
Abgang Lang, süßlich.
Glen Moray
Allgemeine Informationen
Die Glen Moray-Destillerie produziert ein Destillat, das noch immer gewaltig unterschätzt wird. Die Destillerie wurde am 16. September 2008 verkauft: an das französische Unternehmen La Martiniquaise. La Martiniquaise besitzt außerdem eine Grain-Whisky-Destillerie und vertreibt mehrere Blended Whiskys wie Glen Turner und Label 5.
Die Destillerie liegt in dem Städtchen Elgin direkt am Ufer des Flusses Lossie.
Geschichte
Die Glen Moray-Destillerie liegt in der kleinen Stadt Elgin in der Speyside. Einige Jahre lange gehörte Glen Moray zum Unternehmen MacDonald & Muir, ebenso wie Ardbeg und Glenmorangie.
Als im Jahr 1897 die Glen Moray-Destillerie in einer ehemaligen Bierbrauerei errichtet wurde, hieß das Besitzerunternehmen noch Glen Moray Glenlivet Distillery Co. Allerdings gingen bei Glen Morangie schon bald wieder die Lichter aus. 1910, nur 13 Jahre nach der Gründung, wurde die Whisky-Brennerei wieder still gelegt. In den 1920-er Jahren wurde die Destillerie an MacDonald & Muir verkauft, 1958 die Zahl der Brennblasen von zwei auf vier erhöht.
Glen Moray ist wie ein klassisches schottisches Landgut um einen Innenhof angelegt, um den sich die niederen Lagerhäuser der Brennerei gruppieren. Die Gebäude der Brennerei liegen an den Ufern des Flusses Lossie, am westrand der historischen Stadt Elgin. Die Einfallstraße nach Elgin führte einst direkt über das Gelände der Glen Moray Brennerei. Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts wurden im Schatten des Gallow Hill Exekutionen durchgeführt.
Tasting Notes
Allgemeine Geschmacksinformationen
Die Glen Moray-Whiskys sind eine kleine Besonderheit. Glen Moray war lange die einzige schottische Malt-Destillerie, die ihren Whisky zum Abschluss der Lagzeit in Weißweinfässern (Chenin Blanc) nachlagert. Inzwischen machen auch andere Unternehmen solche Versuche. Diese Lagerzeit in Chardonnay-Fässern sorgt für ein besonderes Aroma beim fertigen Glen Moray-Whisky. Tatsächlich ist entfernt eine Spur Weißwein bei den einzelnen Abfüllungen auszumachen.
Insgesamt sind die Produkte aus der Glen Moray-Destillerie besonders leicht und auch weich. Glen Moray-Whiskys sind zwar nicht sehr bekannt, hätten allerdings mehr Beachtung verdient und sind wegen ihres weichen Geschmacks auch als "Einsteiger-Whisky" geeignet.
8 Jahre alt, 40% vol. Alk.
Farbe Heller Bernstein.
Geruch Recht komplex, gleichzeitig cremig und fruchtig. Vanille und Frucht brechen plötzlich hervor - eine Mischung aus Banane und Zitrusfrüchten. Mit Wasser ist auch ein wenig Torf auszumachen. Wieder dezente Weißwein-Aromen.
Geschmack Trocken mit Pfeffer und süßen Gewürztönen. Trockenheit drängt sich erst spät in den Vordergrund.
Abgang Mittellang mit Anklängen an Frucht.
Auchentoshan
Allgemeine Informationen
Die Auchentoshan Destillerie gehört zu zeitweise nur drei verbliebenen Destillerien in den Lowlands. Außer Auchentoshan sind derzeit nur noch Glenkinchie und Bladnoch in Betrieb. Die 1823 auf einem Landgut gegründete Brennerei hatte in ihrer Geschichte wechselnde Besitzer. Auchentoshan produziert auch heute noch - für die Lowlands typisch - in einem dreistufigen Brennverfahren.
Die Destillerie gehört seit 1984 zu Stanley P. Morrison (jetzt Konzern Morrison Bowmore), der 1994 vom wiederum japanischen Konzern Suntory Ltd. gekauft wurde.
Geschichte
Die Auchentoshan Destillerie wurde ursprünglich auf einem Landgut Namens "Auchentoshan" gegründet. Unweit des Flusses Clyde und nicht weit vom wirtschaftlichen zentrum des Landes, Glasgow, entfernt entstand so 1823 eine Brennerei, die sich ihrer günstigen Lage wegen gut entfalten konnte. Denn der Fluss war für viele Jahre Schottlands Tor zur Welt.
Bei Auchentoshan stachen Boote in See, um Ziele in aller Welt anzusteuern. Whisky verließ vom Fluss Clyde aus das Land - illegal und legal gebrannter schottischer Whisky. Auch die berühmten Passagierschiffe Queen Mary und Queen Elisabeth wurden in Schottland am Clyde gebaut.
Gegeründet wurde Auchentoshan unter dem Namen "Duntocher Distillery" von John Bulloch. Bevor die Brennerei Auchentoshan getauft wurde, kursierten einige Jahre lang auch die Namen "Auckentoshan" und die Abwandlung "Auchintoshan".
Das gälische Wort "Auchentoshan" bedeutet "an einer Ecke des Feldes". Und an dieser Ecke wurden schon immer leichte und fruchtige Whiskys in dreifacher Destillation gebrannt. Nach der Übernahme durch Morrison Bowmore wurde die Brennerei grundlegend renoviert. Das Besucherzentrum der Destillerie wurde 2004 neu eingerichtet.
Tasting Notes
Allgemeine Geschmacksinformationen
Die Auchentoshan-Whiskys sind typische Vertreter der Lowland-Brände. Auchentoshan hat über all die Jahre die Dreifachdestillation beibehalten. Wähend andere Lowland-Brennereien wie Bladnoch auf die Produktion mit zwei Pot Stills umgestiegen sind, stellt Auchentoshan auch weiter leichte, fruchtige Malt-Whiskys her. Mit ihren drei Brennblasen kann Auchentoshan rund 1,65 Millionen Liter Alkohol im Jahr produzieren.
Die Whiskys aus der Auchentoshan-Destillerie sind zwar leicht, keinesfalls fehlt es ihnen aber an Charakter. Der leicht ölige Charakter verbindet sich mit den typischen Lowland-Aromen zu einem excellenten und leichten Whisky.
Auchentoshan wurde bisher vom Schicksal vieler anderen Lowland-Destillerien verschont. Viele Brennereien mit langer Geschichte mussten die Pforten schließen, als die Nachfrage nach weichen Blends immer weiter zurück ging und sie so ihren Whisky nicht mehr an die Blendhersteller verkaufen konnten. Morrison-Bowmore verwendet die Auchentoshan-Whiskys als Gegenpart zu den Bränden von Bowmore (Islay) und Glen Garioch (Highlands).
Abfüllungen
Elf Jahre alt, 40% vol. Alk.
Farbe Gold mit ein wenig Grün.
Geruch Bodenständig und leicht nach Sattlerei, Limone und Leinsamen.
Geschmack Frisch nach Zitronengras, Zitronennoten vermischen sich mit leichten Orangearomen. Eine ehr saubere Süße, ohne klebrig zu wirken.
Abgang Frisch und trocken, langsam ein wenig wärmer werdend.
Bowmore
Allgemeine Informationen
Die Bowmore-Destillerie gehört zu den großen und bekannten schottischen Destillerien. 1779 gegründet, liegt sie in der heimlichen Islay-Hauptstadt Bowmore direkt am Loch Indaal. Nicht nur geographisch gesehen rangiert Bowmore Whisky zwischen den südlicheren Islay-Malts (Port Ellen, Laphroaig, Lagavulin, Ardbeg) und den nördlich gelegenen Bruichladdich und Bunnahabhain, auch geschmacklich trifft dies zu. Die Destillerie ist fest in japanischer Hand.
Geschichte
Die Bowmore Destillerie wurde bereits zum Ende des 18. Jahrhunderts offiziell gegründet, als viele schottische Destillerien noch als Schwarzbrennereien galten. Wohl hauptsächlich wegen seines ausgewogenen Geschmacks (es werden hauptsächlich Sherry-Fässer zur Reifung verwendet) gehört Bowmore zu den bekanntesten Islay-Whiskys. Bowmore bedeutet auf Gälisch "Großes Riff". Der Name bezieht sich auf ein Riff, das sich direkt vor der Brennerei im Wasser befindet
Die Gebäude der Destillerie liegen direkt am Loch Indaal, einer Bucht. Von Gischt umgeben, hat man vom Hafen aus einen schönen Blick auf die Brennerei. Nicht weit davon entfernt ist übrigens das Lochside Hotel, das mit seiner 400 Whiskys umfassenden Sammlung auf durstige Whisky-Trinker wartet.
Die Brennerei wurde von dem Farmer und Händler David Simpson gegründet. Simpson soll ab 1766 in Bowmore gelebt haben. Bowmore war damit die erste legale Brennerei auf Islay. Im Jahre 1963 schließlich wurde die Bowmore-Destillerie an den Whisky Broker Stanley P. Morrison Ltd in Glasgow verkauft, zu der auch die anderen Brennereien Auchentoshan und Glen Garioch gehören. Die Destillerie gibt ihr "Geburtsjahr" mit 1779 an, während andere Quellen von 1816 sprechen.
Bereits in den 1950-er Jahren gingen zehn Prozent des Besitzes an einen japanischen Investor über, 1994 wurde der gesamte kränkelnde Konzern Morisson Ltd. an die japanische Suntory Ltd. verkauft. Auch 25 Prozent von The Macallan gehören seit Neuestem zu einem japanischen Konzern. Suntory ist in Schottland auf Einkaufstour gegangen. In Osaka betreibt der Konzern die gößte Whisky-Destillerie der Welt.
Die Bowmore Brennerei besitzt selbst ein mehrstöckiges Mälzhaus und gehört zu den wenigen Destillerien, die zumindest noch einen Teil des benötigten Malzes selbst herstellen. Um Torf zu sparen, werden bei Bowmore Torf-Briketts in feine kleine gemahlen, was zu einer stärkeren Rauchentwicklung und einer besseren Ausnutzung des Torfes führt. Dieses Verfahren spart rund die Hälfte Torf ein.
Auch was die Umwelt betrifft ist die Bowmore Destillerie ganz vorne dabei. Die Abwärme aus dem Destillationsprozess wird beispielsweise genutzt, um damit Heizungen zu betreiben und um ein Schwimmbad zu beheizen. Außerdem soll der Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) wesentlich weiter gesenkt werden. Die Umweltschutz-Bemühungen bei Bowmore sind zertifiziert nach ISO 14000 und ISO 9000.
Tasting Notes
Allgemeine Geschmacksinformationen
Die Bowmore-Whiskys gehören zu den bekanntesten und beliebtesten Islay-Whiskys. Dazu trägt wohl vor allem die Ausgewogenheit zwischen Rauch, Meer und Sherry-Süße bei. Geschmacklich ist Bowmore zwischen den südlichen Islay-Vertratern (Lagavulin, Laphroaig, Ardbeg und Port Ellen) und den nördlichen Islay-Whiskys (Bunnahabhain und Bruichladdich) angesiedelt.
Die Bowmore-Abfüllungen bestechen vor allem durch ihre Ausgewogenheit, die "Whisky-Papst" Michael Jackson als "ein Rätsel von kaum zu fassender Komplexität" beschreibt. Obwohl die Destillerie den Westwinden stärker als andere Brennereien ausgesetzt ist, hält sich der See-Anteil im Geschmack in Grenzen.
Je älter der Bowmore wird, umso stärker tritt der Einfluss der Sherry-Fässer zu Tage. Allerdings fällt die 15-jährige Ausführung aus der Reihe: der Geschmack ist dem Alter entsprechend ungewöhnlich stark und intensiv.
Bowmore hat mit ausgedünnten Beständen vor allem älterer Jahrgänge zu kämpfen - die Nachfrage ist sehr hoch und die Abgabe von der Destillerie deshalb teilweise limitiert, ein Schicksal, das Bowmore mit Lagavulin teilt. Auch was die Alterszusammensetzung der Bowmore-Whiskys angeht, werden ältere Jahgänge geschont. So sind kaum ältere Brände in den Whiskys zu finden. Angegeben werden muss dabei ja immer nur der jüngste Whisky.
Abfüllungen
Legend, ohne Altersangabe, 40% vol. Alk.
Farbe Ein tiefer Goldton.
Geruch Recht stark torfig und rauchig, appetitanregend und wild.
Geschmack Recht fest. Es tauchen Spuren von Eisen, Farn und Waldboden (?) auf. die Sherry-Süße, typisch für Bowmore, schmeckt noch recht erdig. Die einzelnen Geschmackselemente haben sich noch nicht völlig verbunden. Der Legend ist frisch und spritzig, kaum spritig.
Abgang Zunächst süßlich, dann salzig werdend. Scharf.
12 Jahre alt, 43% vol. Alk.
Farbe Wie Sherry.
Geruch Salzig, im Vergleich zum Legend stärker, nach Seetang und Rauch. Angenehm, da nicht zu heftig.
Geschmack width="80%"Anhaltende Sherry-Süße, schmeckt nach Heidekraut, Seetang, Salz und ein wenig nach Gewürzen. Der Geschmack ist sehr komplex und entwickelt sich sehr stark.
Abgang Salzig und recht lang.
The Glenlivet
Allgemeine Informationen
Die The Glenlivet-Destillerie ist eigentlich schon durch ihre Lage im Tal (Glen) des Flusses Livet geadelt. Denn was die Champagne für Schaumwein ist, das ist das Livet-Tal für den Highland Scotch Whisky. Zu alle dem ist The Glenlivet aber auch noch der Whisky, der sich "Der" Glenlivet nennt.
Viele Destillerien in der näheren und weiteren Umgebung haben den Zusatz Glenlivet von The Glenlivet abgekupfert. Dennoch: es gibt nur diesen einen. Die typische grüne Flasche darf in kleiner US-amerikanischen Bar fehlen.
Geschichte
Die Glenlivet-Destillerie gehört zu den großen und bedeutendsten Highland-Brennereien. Im malerischen Livet-Tal verbirgt sich eine große Whisky-Fabrik, die eine lange Tradition hat und auch geschmacklich zur Oberklasse gehört.
Schon vor der Legalisierung der Whisky-Destillation in Schottland wurde im Tal des Livet Whisky gebrannt. Nachdem der Earl of Gordon die Möglichkeit der Lizensierung geschaffen hatte, bewarb sich 1824 ein gewisser George Smith um eine Lizenz - und erhielt sie auch.
Aus der kleinen Brennerei wurde schließlich das Unternehmen The Glenlivet. Der Sohn von George smith, John Gordon, übernahm die Nachfolge, das Unternehmen heißt bis heute George & J.G. Smith. Schon im Jahr 1880 gab es juristische Streitereien um die Namensgebung des Whiskys. J & J.G. Smith erhielt in einem Musterprozess das Privileg, als einzige den Namen The Glenlivet führen zu dürfen. Dennoch führen einige Destillerien bis zum heutigen Tag den Zusatz "Glenlivet" in ihrem Namen.
Die heutige Brennerei wurde um das Jahr 1858 errichtet. 1953 entstand die The Glenlivet abd Glen Grant Distilleries Ltd. und 1977 kam the Glenlivet zusammen mit Glen Grant zu Chivas und damit zum kanadischen Seagram-Konzern. Deit 2002 gehört the Glenlivet zum französischen Konzern Pernod Ricard.
Im Juni 2010 wurde die Kapazität der Brennerei um satte 75% erweitert. Der Prince of Wales, Prince of Rothesay und britische Thronfolger, Prince Charles, nahm die Erweiterung am 4. Juni in Betrieb. Der Konzern hat dafür 10 Millionen Pfund investiert, neben einer neuen Mash Tun wurden acht neue Washbacks aus Pinienholz und sechs neue kupferne Brennblasen installiert. Das Unternehmen peilt damit die weltweite Marktführerschaft an, nachdem sich The Glenlivet in den Jahren seit 2002 von der Nummer drei zur Nummer zwei hochgearbeitet hatte.
Tasting Notes
Allgemeine Geschmacksinformationen
Die The Glenlivet-Whiskys haben dazu beigetragen, dass das Tal des Glenlivet als eigenständiger Whisky-Stil etabliert wurde. Sicher ist zumindest, dass alle Whiskys aus der Glenlivet-Region einige gemeinsame Charakteristika aufweisen.
Ihnen gemeinsam ist beispielsweise eine gewisse Eleganz und ein delikater Geschmack, der mit dazu beigetragen haben dürfte, dass das Tal des Livet auch als die "Champagne des Scotch" bezeichnet wird.
The Glenlivet gehört zu den erfolgreichsten Single Malt Whiskys. Insbesondere in den USA hat sich The Glenlivet zum Bestseller gemausert. Die typische grüne The Glenlivet-Flasche darf in keiner amerikanischen Bar fehlen. Der amerikanische Markt ist trotz aller gesetzlichen und moralischen Restriktionen riesig und deshalb heiß umkämpft.
Insgesamt sind die Malts von The Glenlivet fruchtig und blumig, geschmacklich ein typischer Aperitif.
Abfüllungen
12 Jahre alt, 40% vol. Alk.
Farbe Blass goldfarben.
Geruch Überraschend blumig für sein relativ junges Alter. Riecht sehr zart.
Geschmack Nach Pfirsichen auf einer Blumenwiese. Vanille, dazu malzige Trockenheit und Süße, die sich sehr gut ausbalancieren.
Abgang Lang und zurückhaltend.
Tomatin
Allgemeine Informationen
Die Tomatin Destillerie war die erste schottische Brennerei, die in japanischen Besitz überging. Die Verbindung ins Land der aufgehenden Sonne wird auch im Namen des Unternehmens deutlich. Seit 1986 heißt der Besitzer der Tomatin Destillerie Takara Shuzo and Okura & Co Ltd.
Die Destillerie liegt in den Hügeln über dem Findhorn River, auf einer Höhe von 315 Metern über dem Meeresspiegel.
Geschichte
Die Tomatin-Destillerie wuchs während der Boom-Jahre von 1950 bis 1970 zur größten Whisky-Destillerie Schottlands heran. Mit der Übernahme durch Takara Shuzo and Okura & Co Ltd. 1986 wurde Tomatin außerdem die erste schottische Destillerie, die ganz in japanischen Besitz über ging.
Gegründet worden war die Brennerei 1897. Bereits 1906 wurde das Unternehmen liquidiert, 1909 neu gegründet. von 1956 bis 1974 wuchs die Zahl der Brennblasen von zwei auf 23 (!). Alleine 1974 wurden ein ganzes Dutzend Stills auf einmal neu in Betrieb genommen.
Tasting Notes
Allgemeine Geschmacksinformationen
Die Tomatin-Whiskys sind kräftig und gehaltvoll. Nicht die komplexesten Speyside-Whiskys, aber dennoch überdurchschnittlich. die Destillerie wuchs in den Boom-Jahren von 1950 bis 1970 zur größten Malt-Destillerie Schottlands heran.
Tomatin ist vor allem bei denm Belndmeistern sehr beliebt und ist bis heute die größte Whisky-Destillerie geblieben. Die Malts von Tomatin sind malzig, ein typischer Digestif.
Abfüllungen
10Jahre
Farbe: goldfarben
Geruch: frisch mit einer klaren Süße von Malz und wenig trockener Rauch
Geschmack: Süß, gepaart mit rauchiger Trockenheit
Abgang: Nussig
12Jahre
Farbe: goldfarben
Geruch: würzig und parfümiert. Nach Rosinen
Geschmack: Süß und klar, Karamell, sehr gut abgerundet,
Abgang: wärmer werdend
Benrinnes
Allgemeine Informationen
Die Benrinnes Destillerie am Fuße des gleichnamigen Berges Ben Rinnes (840 Meter) wurde wahrscheinlich schon sehr früh gegründet. Erste Gründungsdaten weisen auf das Jahr 1826 hin. Zumindest bestand die Brennerei schon im Jahr 1829.
Benrinnes gehört seit vielen Jahren zu United Distillers & Vinters (UDV), die die Brennerei schon im Jahr 1930 erwarben.
Geschichte
Die Benrinnes-Destillerie wurde im Jahr 1826 unweit des Gipfels Ben Rinnes, der der Destillerie ihren Namen gab, erbaut. Aber nur drei Jahre später war von der Brennerei nichts mehr übrig geblieben: Benrinnes war von der "großen Überschwemmung" ("great Floods") einfach weggespült worden.
Es dauerte einige Jahre bis 1935, bis William Smith & co. die jetzige Whisky-Destillerie aufbauten. 1864 von David Edward übernommen, kauften John Dewar & Sons Ltd.1922 die Benrinnes-Destillerie.
Komplett renoviert wurde Benrinnes 1955, elf Jahre später, 1966, wurde die Zahl der kupfernen Brennblasen von drei auf sechs erhöht. Es dauerte jedoch bis zum Jahr 1991, bis Benrinnes-Whisky erstmals offiziell als Single Malt in Flaschen abgefüllt wurde. Die Destillerie verfüg tüber zwei Paar Brennblasen, die etwa 2,6 Millionen Liter Whisky im Jahr destillieren können.
Tasting Notes
Allgemeine Geschmacksinformationen
Die Benrinnes-Whiskys waren zunächst nur als unabhängige Abfüllungen erhältlich. Es dauerte lange, bis 1991, bevor die erste offizielle Singe Malt-Abfüllung von Brenrinnes auf den Markt gebracht wurde.
Die 15-jährige Abfüllung ist überaus mächtig und cremig, ein klassischer Digestif. Benrinnes setzt teilweise das Verfahren der Dreifachdestillation ein. In den Highlands ein Novum, und auch in den Lowlands inzwischen recht selten. Benrinnes-Whiskys finden sich auch in den Blends von Crawford.
Abfüllungen
15 Jahre alt, Flora und Fauna, 43% vol. Alk.
Farbe Rotbraun.
Geruch Ein sehr schwerer Duft, ein Hauch Sherry ist auszumachen, dazu ein etwas ungewöhnlicher Rauch. wie angebranntes Toffee.
Geschmack Trocken und abgerundet. Nur langsam sind einzelne Aromen auszumachen: Lakritze, Anis, Vanille, bittere Schokolade und Rauch.
Abgang Leicht süß und rauchig.
Highland Park
Allgemeine Informationen
Die Highland Park-Destillerie ist die nördlichste Scotch Malt-Destillerie. Zusammen mit Scapa liegt sie auf der Insel Orkney nördlich der Highlands. Tatsächlich weist Highland Park-Whisky deutliche Einflüsse von Seearoma auf, ohne jedoch die typischen Geschmacksnoten der Highland-Whiskys zu verlieren.
Geschichte
Die Highland Park-Destillerie ist die nördlichste Malt-Destillerie Schottlands, sie liegt bei der Stadt Kirkwall. Trotz des sehr rauhen Klimas auf den Orkney-Inseln wird dort ein Whisky hergestellt, der eher den Highlands zugeordnet werden sollte.
Highland Park verfügt noch über eigene Mälzböden, auf denen zumindest ein Teil des benötigten Malzes selbst hergestellt wird - und dabei wird reichlich getorft. Der Torf wird bei Highland Park in unmittelbarer Nähe aus jungen Schichten gestochen. Dies ist Grund für den wurzeltönigen Heidekraut-Charakter der Highland Park-Whiskys.
Die Gegend um die Destillerie, von wo aus man einen Blick über die Inselgruppe der Orkneys hat, wurde seit jeher High Park genannt. 1798 begann dort ein gewisser Magnus Eunson, Whisky zu produzieren: Die Geburtsstunde von Schottlands nördlichster Destillerie, auch wenn damals noch an den Steuerbehörden vorbei schwarz gebrannt wurde. Als die Brennerei im Jahr 1826 legalisiert wurde (und fortan Steuern an den schottischen Staat abführte), war die Gegend bereits als "Highland Park" bekannt.
Tasting Notes
Allgemeine Geschmacksinformationen
Die Highland Park-Whiskys werden in Blends oft als Katalysator benutzt, der dazu dient, die Aromen der anderen Whiskys deutlicher hervortreten zu lassen. Aber auch als Single Malt entfaltet sich Highland Park bis in hohes Alter sehr stark. Dabei werden typische Highland-Einflüsse mit frischer Seeluft kombiniert.
Flach gestochenes Torf sorgt dafür, dass sich deutliche Heidekraut-Aromen im Highland Park-Whisky bemerkbar machen. Dies resultiert aus einem relativ hohen Wurzelanteil im Torf. Hinzu kommen neben typischer Highland-Malzigkeit und eigener Rauchigkeit eben noch Salz und Seeluft. So wird der Whisky angenehm rund und in sich abgeschlossen.
Highland Park gilt als der "Allround-Whisky" schlechthin, eben weil er einen gefälligen Geschmack hat und somit fast zu jeder Gelegenheit passt. Dieser universelle Charakter wird auch in der Werbung des Whiskys betont.
Die beiden Stilrichtungen des Inselcharakters und des Highlandgeschmacks lassen die Whiskys aus Schottlands am weitesten nördlich gelegener Destillerie zu echten Allroundern werden. Michael Jackson empfiehlt sie in seinem Malt Whisky-Guide "zur Stärkung oder zu einem guten Buch im Bett".
10 Jahre alt, 1989, Cadenhead, bottled Feb. 2000, 57,9% vol. Alk.
Farbe Blasses Gold.
Geruch Der Geruch ist angenehm und frisch und erinnert an eine Sommerwiese. Sehr entfernt ist eine Spur Rauch zu erahnen. Verdünnt erinnert der Geruch an weiche schokoladig-sahnige Milchschokolade.
Geschmack Zunächst angenehm süßlich ohne Malzgeschmack, dann trockener werdend. Dennoch leicht und alkoholisch. Mit Wasser verdünnt zergeht der Whisky auf der Zunge, bleibt trocken. Das Feuer bleibt abgeschwächt erhalten. Bei starker Verdünnung weicht die Süße einem herben Geschmack.
Abgang Kurz und feurig-alkoholisch.
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